Fahrradstadt Mönchengladbach?

Posted in Uncategorized with tags , , , , , on 20. Juli 2014 by Maddy

Die diesjährige Aktion 200 Tage Fahrradstadt hat bereits begonnen. Mönchengladbachs Fahrradfahrer möchten zeigen, dass man auch hier zweirädrig unterwegs ist. Ein Zeichen an Mitmenschen und Politik senden, dass man hier radeln kann, dass hier geradelt wird, aber auch, was hier noch in Angriff genommen werden muss.

Doch ich möchte einmal die andere Seite beleuchten. Als Fahrradfahrer bin ich viel und oft mit dem Rad unterwegs. Meiner Meinung nach braucht man in der Stadt nicht notwendiger Weise ein Auto. Sowohl in Gladbach erledige ich fast alles mit dem Rad, als auch in meiner Unistadt Bremen, wo ich gerne auch mal die 17km von zu Hause bis zur Innenstadt in Angriff nehme.
Aber zurück nach Mönchengladbach, wo es neuerdings für Fahrradfahrer noch gefährlicher geworden ist. Folgendes ereignete sich nämlich vor ein Monaten:
Ich war unterwegs zu einer Freundin, um jene fürs Radfahren zu begeistern. Wir wollten eine kleine Radtour machen.
An der roten Ampel stehe ich hinter einem Mercedes Kombi. Ein älteres Modell. Als die Ampel auf grün umspringt, ist es ein leichtes für mich auf der abschüssigen Strecke mit dem Kombi vor mir mitzuhalten. Ein schwarzer VW-Bus zieht neben mich, merkt, dass er nicht genügend Platz zwischen mir und den Vordermann hat und lässt sich langsam wieder fallen.
Auf Grund des Gegenverkehrs zieht er wieder nach rechts und nötigt mich damit von dem aufgepinseltem Radweg auf den Parkstreifen auszuweichen.
Als er mich kurze Zeit darauf dann doch überholen kann, setzt er sich genau vor mich und betätigt mehrfach die Scheibenwischanlage. Durchaus kein respektvoller Umgang, den ich mit lautem Geschrei und Geschimpfe quittiere.
An der nächsten Ampel treffe ich wieder auf den Kontrahenten wo wir beide wegen des roten Lichts halten müssen. Immer noch ärgerlich über die Sprühaktion revanchiere ich mich durch entleeren des schleimigen Mundinhaltes gegen sein Auto, bevor ich an der Fußgänger- und Fahrradampel halte. Kurz gesagt, ich spucke ihm auf die Beifahrerseite.
An der Ampel gehalten und den Taster betätigt, steht eben jener Autofahrer, vor mir und schlägt mir mit voller Wucht und flacher Hand ins Gesicht. Was das alles solle, was ich mir erlauben würde? Und er würde bestimmen wer ein Spasti sei, und er sei es sicherlich nicht.
Meine Gegenfragen zu seinem Fehlverhalten beantwortet er bloß mit der Drohung, mir nochmal „in die Fresse schlagen“ zu wollen, wenn ich mein „Maul nicht halte“.
Dies ereignet sich während der Grünphase sodass wir beide, als mein Gegenüber wieder in Richtung Auto läuft, wieder an der roten Ampel stehen. Erst jetzt bemerke ich, dass eine zweite männliche Person aus dem Auto hinter mir gestanden hat und bin froh, nicht vom Rad gestiegen und mich zur Wehr gesetzt zu haben.
Außerdem bemerke ich, dass ich meinen Kontrahenten meinem entfernten Bekanntenkreis zuordnen kann.
Kennzeichen notiert, die Freundin über den Vorfall informiert und ab zur Polizei um dort eine Anzeige aufzugeben.
Dass sich hinter dem Kennzeichen ein Firmenwagen verberge teilt der Beamte mir mit. Damit lasse sich sicherlich kein Fahrer ermitteln, also nenne ich ihm die Firma (der Wagen war nicht bedruckt) und den Namen meines Gegenüber. Der Beamte staunt, nimmt die Anzeige auf und mehrere Stunden verspätet beginnt dann doch noch die Fahrradtour.

Dieses Wochenende erreichte mich dann die Benachrichtigung Staatsanwaltschaft, dass auf Grund fehlender Beweise z.B. durch Zeugen das Verfahren eingestellt werde.

Was bleibt ist die Frage, ob Mönchengladbach mit sich so verhaltenden Autofahrern jemals zur Fahrradstadt werden wird.

Wozu ich nur jeden meiner radelnden Leser auffordern kann, zeigt unrecht, dass euch wiederfährt an, bevor wirklich schlimmes passiert und setzt euch zur Wehr!

Trotzdem bleibt Gewalt natürlich keine Lösung.

P.S. Solange der gemeine Bürger und der Geldadel im Auto meinen als der stärkere keine Rücksicht nehmen zu müssen, bin und bleibe ich gerne als solches verschriehener KAMPFRADLER!

Die AfD in Bremen

Posted in Politik on 5. Mai 2014 by Maddy

Vergangenen Mittwoch hatte die Alternative für Deutschland eine Veranstaltung zur Europawahl. Die Veranstaltung selbst lief recht ruhig ab, ca. 80 Gegendemonstranten fanden sich vor dem Versammlungsort ein und wurden von gefühlt ebensovielen Polizisten bewacht.

Nachdem ich Mittwoch Abend bereits einen Artikel auf AfD-Info, einem AfD-kritischem Blog, gelesen habe, und Freitag quasi sämtliche Medien (Weser Kurier, Tagesspiegel, Bild) über die Wahlkampfveranstaltung berichteten, sehe ich mich gezwungen, meine Erlebnisse dieses Tages niederzuschreiben.

Noch vor Beginn der Veranstaltung konnte ich ein paar Menschen als spätere Störenfriede zu identifizieren, aber ebenso meinte ich auch einige rechtsradikale unter den Parteianhängern und Ordnern zu erkennen. Wohlgemerkt unter den Ordnern, denn es war sowohl ein Sicherheitsdienst, als auch Parteieigene Ordner vor Ort. Die Medien haben diese wohl teilweise nicht auseinandergehalten.

Da war der „schmierige“ Typ in braunem Hemd, dem eigentlich bloß das Hitlerbärtchen fehlte.
Eine Gruppe junger Menschen mit stramm zurückgegeltem Haar, die den Beruf Sohn auszuüben scheinen.
Ein Motorradrocker im Harley Davidson T-Shirt.
Viele ältere Menschen und Rentner.
Eine Gruppe Jugendlicher, die sich in die letzten Reihen begaben und recht kritisch schauten.
Ein Typ mit längeren Haaren und kleiner Kamera.

Die Veranstaltung begann ruhig. Von Seiten der Vortragenden im Raum wurde gegen die „Arbeitsfeindlichen“ Demonstranten draußen gehetzt, diese als linksradikal eingeordnet und gegen jene gehetzt. Viel Applaus. Aus den hinteren Reihen hönisches grinsen, vereinzelt versteckte Mittelfinger.
Einer der Ordner setzte sich zu den kritisch ausschauenden Jugendlichen, provozierte und stichelte durch sein Verhalten immer wieder gegen seine Nachbarn.

Doch der erste Veranstaltungsblock blieb ohne Unterbrechungen. Auf die politischen Äußerungen möchte ich hier nicht mehr weiter eingehen.

In der Pause begannen dann die Unruhen.

Der nach Reporter aussehende Langhaarige klatscht zweimal in die Hände: „Vielen Dank, sehr verehrte Damen und Herren schoneinmal für Ihre Aufmerksamkeit. Ich möchte sie darauf hinweisen, dass die Partei…“ weiter kommt er nicht, wird vom Sicherheitsdienst nach draußen begleitet.
Aufruhr in der linken Seite des Raumes. Zwei weitere Reporter werden unter viel Geschrei nach draußen gebracht. Nach den Medienberichten würde ich diese beiden als die TAZ-Reporter identifizieren. Vorher waren sie mir nicht wirklich aufgefallen, ein besonders hartes Vorgehen des Sicherheitsdienstes aber auch nicht.
„So, das reicht jetzt! Sicherheitsdienst! Bringen Sie den jungen Herren bitte vor die Tür, ich mache vom Hausrecht gebrauch!“ Der Aufschrei des Ordners, welcher bereits während der Veranstaltung die Jugendlichen provoziert hat. Laut einigen Medien handelte es sich hierbei wohl um Mitglieder der JuSos. Trotz seines Wiederspruches, dass er doch nichts getan habe, er wolle doch bloß eine Frage beantwortet haben, wird er aus dem Saal gebracht.

Die Reihen haben sich zu Beginn des zweiten Blocks ein wenig gelehrt. Bernd Lucke tritt an das Rednerpult und beginnt taktisch klug. Er spricht sich für freie Meinungsäußerung aus. Kurze Zeit später in einer Applausphase schimpfen zwei Mädchen gegen Lucke. Ein junger Mann nutzt den Aufruhr und rennt auf Lucke zu. Er wird von Zuschauern aufgehalten und zusammen mit den Mädchen aus dem Raum geführt. Lucke kontert im Anschluss, das er ja soeben über freie Meinungsäußerung geredet habe. Soviel hielten also die Gegner seiner Partei von Demokratie.

Der Vorwurf der Partei, es habe sich hierbei erneut um einen Anschlag auf Lucke gehandelt, entkräftigt die Polizei. Der junge Mann war unbewaffnet. Ein zufällig der Partei zugespieltes Video zeigt den Vorfall. In Wirklichkeit wurde die gesamte Veranstaltung von den Ordnern gefilmt.

Die restliche Veranstaltung verlief ruhig – mit Ausnahme des Lärms der Demonstranten -.

Alles in allem war die Veranstaltung inhaltlich alles andere als das, was ich erwartet habe. Während der erste Block auf einer sachlichen Ebene aber sehr polemisch war, der nicht hinterfragendes Publikum schnell überzeugt, ging es im zweiten Teil um die Person Lucke und seine Sache. „Ich habe damals während meines Studiums, wenn ich eine Prüfung nicht bestanden habe, noch EINMAL die Möglichkeit gehabt, meine Leistung zu verbessern. Heutzutage gibt es nach dem zweiten Versuch einen Dritten, Vierten, Fünften… Ein Kollege spottete einmal, man möge den Studenten doch direkt bei der Immatrikulation das Diplom in die Hand drücken, und nur jene, die es nicht annehmen wollten prüfen“ (Viel Beifall von Rentern) um bloß ein Beispiel zu nennen.
Insgesamt hat sich die Alternative auf dieser Veranstaltung gut in die Rolle eines Opfers gestellt, welches die einzige Wahrheit vertritt.

 

40 Tage und ein wenig mehr später…

Posted in Glauben on 28. April 2014 by Maddy

Eigentlich wollte ich mehr von meiner Fastenzeit berichten.

Zuerst dachte ich daran, meine tägliche eine Mahlzeit zu beschreiben, eventuelle Hungergefühle inklusive.
Dann dachte ich, ein wöchentliches Update reicht, aber letztendlich habe ich nicht einmal dazu Zeit gefunden.

Nun ist Ostern bereits eine Woche her, und ich ziehe mein Resümee:

Knappe 10kg habe ich abgenommen. Ein paar mal habe ich mein Fastengebot gebrochen, weil ich unterwegs war und glaubte, den Tag ansonsten nicht überleben zu können. (Sicherlich ein wenig übertrieben, aber Sicherheit geht vor 😉 )
Die Sonntage dienten wunderbar zur wöchentlichen Belohnung und hielten die Motivation oben.
Nudeln sättigen nicht! Ich bin stattdessen gerne auf Reis ausgewichen.

Ansonsten könnte ich glatt wieder anfangen, Mahlzeiten auszuschließen…