Mein Gott Geocacher

Aktuell scheint es wieder einmal modern zu sein, bei Geocaching über (eigen)Gott und die Welt zu schimpfen. Anlass ist der Cache „Ein einfacher Plan…@Night” (GC397K3)

Auf der einen Seite beschweren sich zahlreiche Owner und Cacher darüber, das scheinbar willkürlich Caches geschlossen werden. Meist der Reviewer eigengott seine Finger mit im Spiel hat, und die Hinweise „anonym“ als direkte Nachricht an den Reviewer gelangen, ohne dem Reviewer entsprechende Hinweise zur Nachbesserung zu geben.

Soweit so gut, so verständlich der Ärger. Auch wenn ich eigengott als Reviewer schätze, bin ich in der bisherigen Argumentation bei denen, welche grade Geocaching.com an den Pranger stellen.

Doch wie immer hat die Medaille zwei Seiten:

Auf der anderen Seite gibt es nämlich auch sehrwohl Cacher die Partei für den angeprangerten ergreifen.

So schreibt Jens davon, das er eben jene kritisierten Punkte des Caches in seinem FundLOG angesprochen habe. Außerdem verweist er darauf, das es leider immer mehr Owner gäbe, die kritische LOGs löschen oder runtermachen. Ein klares Argument dafür, seine Kritik eben nicht mehr an den Owner, sondern direkt an den Reviewer zu senden.

Was waren bisher meine Erfahrungen damit, bei geocaching Kritik zu äußern oder Verbesserungshinweise zu geben.

Fall 1. Der Hausmeister von Büttgen

Diesen Cache bin ich in kleiner Gruppe kurz nach Publish gelaufen und uns taten sich einige Probleme/ Verbesserungsvorschläge auf:

  • Die UV-Schrift war mit Taschenlampenlicht zu lesen.
  • keine Station war wirklich darauf ausgelegt, „nur Nachts“ gelaufen werden zu können.
  • Der Final war durch meter-hohes Graß zu erreichen, welches zu aller Überfluss auch noch mit Disteln überseht war. Außerdem konnte man nicht sehen, auf was oder wen man am Boden beim nächsten Schritt trat.
  • Das Final musste doppelt angelaufen werden (warum seht, ihr wenn ich euch den Cache zu Gemüte führt).

Da wir den zweiten Weg zum Final auf Grund des vorletzten Argumentes nicht noch einmal beschritten, baten wir (mit Photobeweis) um Logfreigabe und äußerten die oben genannten Punkte als Verbesserungswürdig. Die Story hatte schließlich gefallen. Was folgte, war ein hin und her aus löschen der Notiz und schreiben einer neuen Notiz. Owner kontaktiert, dieser sperrte den Cache kurzzeitig, gab ihn aber wegen der

Genehmigung des örtlichen Landwirts zur Nutzung der Brachfläche

wieder frei. Man kann evtl auf Frösche oder andere Tiere, die sich dort aufhalten treten? Egal!

Fall 2. Pongser Wäldchen

Dieser Cache (mitlerweile deaktiviert) zählte eher zu den 08/15 Dosen, die man nebenbei einsammelt. Auf Grund der nachbarschaftlichen Nähe habe ich hier aber doch mehr als bloß einmal vorbeigeschaut.

  • Am 13.09.2010 gepublished scheint dieser Cache erst einmal ganz gut zu laufen.
  • Die Owner scheinen unterdess aber schon längst kein Interesse mehr für das Hobby zu pflegen. (letzter Fund 26.08.2010)
  • Am 25.09.2011 erscheint wird zum ersten mal ein beinahe volles Logbuch bemängelt
  • kurz darauf scheint die Dose zu durchfeuchten
  • Bereits am 04.12. verspricht der Owner ein neues Logbuch
  • Bis 11.2012 tut sich hier gar nichts, auch ein Kontakt zum Owner (wollte dort gerne einen Hinweis für eine Station hinterlegen) ist nicht herzustellen
  • Im Januar 2013 bitten das Tigerententeam und ich noch einmal um die Wartung, NA wird angedroht.
  • Am selben Tag wird der Cache archiviert

Keine Lust mehr auf schlechte Kommentare, daher disabled

dann hat eben niemand mehr spaß an dem Cach.

Einen Monat später habe ich hier dann das Döschen eingesammelt, schließlich muss es ja nicht weiter im Wäldchen vor sich hin rotten.

Beide Erfahrungen deuten darauf hin, das der Weg zum Reviewer scheinbar der bessere Weg ist.

Trotzdem

bin ich als Owner froh, darüber, wenn Kritik in den Logs steht. Natürlich freue ich mich über jeden, der den Cache schön fand, und mich mit seinem Erfahrungsbericht belohnt. Aber ebenso gerne lerne ich aus den Erwartungen der Kritiker um meinen nächsten Cache perfekter zu gestalten. Wenn mir Dinge unklar sind, suche ich den persönlichen Kontakt, frage noch einmal nach.

Ich wäre ebenso wie Markus* enttäuscht, wenn mein Cache wegen irgendwelcher Fehlerchen hinter meinem Rücken geschlossen würde. ABER:

Ich würde keinesfalls

  • nach solchen Äußerungen (s.u.) Schrauben oder Nägel in einen lebenden Baum rammen

Und jeder Powertrail darf Bestand haben, auch wenn PETling-Halterungen in Bäume und Zäune geschraubt sind? (link)

  • Cacher derart wegen eines Logs angehen

Mal im Ernst, ist es nicht wesentlich schlimmer aus dem Münsterland angereist zu kommen und die Luft mit Abgasen zu schwängern? (link)

  • oder auf diesem Weg Kontakt zu Reviewern suchen

Der @eigengott spielt mal wieder Gott und archiviert Caches, weil er irgendwelche Fotos gefriegt haben will… Verpiss dich, du Arsch…

Meiner Meinung nach hat sich der disable nun spätestens nachträglich gerechtfertigt.

 

* ein kleiner Irrtum hat sich eingeschlichen (siehe Kommentare) Bei Markus handelt es sich NICHT um den Owner des geschlossenen Caches, wie ich anfangs angenommen habe. EDIT: 15.05.

Da sich an dieser Stelle nun auch der Owner zu Wort gemeldet hat (siehe Kommentare), bestärkt sich meine Meinung über den disable. Schade. EDIT 07.06.

6 Antworten to “Mein Gott Geocacher”

  1. Hmm… Klar, hab ich auch schon erlebt, dass Owner beratungsresistent sind. Aber ich denke mal, dass es anders wirkt, wenn ein Reviewer einen Owner anschreibt. Da zucken die meisten Owner doch ein wenig zusammen, weil der Reviewer mehr macht hat, als der Wald- und Wiesencacher, der nur an dem ach so tollen Cache rummäkeln will.

    Ich sehe es wie Du, ich bin dankbar für berechtigte und konstruktive Kritik. Sollte mich mal ein Reviewer kontaktieren, weil einer meiner Caches… Ach nee, die sind ja jetzt OC-Only…

    • Maddy Says:

      Die Sache, die ich sehr schade finde, du scheinst vorher auf die Verbesserungswünsche nicht reagiert zu haben, bzw. hast wohl (habe ich so aufgefasst) recht hart dagegen gewettert.

      Das man schöne Caches legen kann, ohne Nägel in Bäume zu hauen, oder anderweitig die Natur „zu belasten“ zeigen z.B. HotBina mit ihren Multis in Wachtendonk. Ich kenne deine Caches nicht persönlich bedaure deine Entscheidung, aber irgendwo kann ich eigengott in seiner Entscheidung verstehen…

      • Sorry, kleines Missverständnis: Meine Caches sind nicht betroffen, die hab ich selbst auf GC.com archiviert. Folglich sind bei mir auch keine Verbesserungsvorschläge eingegangen.

        Mir stößt nur das Verhalten von eigengott auf, der das ja so nicht zum ersten Mal gemacht hat. Bei einem Freund weiß ich, dass vorher weder Verbesserungsvorschläge eingegangen sind, noch eigengott sich um eine Kontaktaufnahme bemüht hat.

  2. SCP-Fighter Says:

    Wenn du lieber Filmdosen in der Innenstadt suchen möchtest anstelle schöne Geschichten und aufwendig gestaltete Caches zu erleben dann steht es dir sicherlich frei. Da du dich hier öffentlich über meinen archivierten Cache äußerst gebe ich meinen Senf auch dazu ab. Wenn von 2000 Logs ein einziger die Sache mit den Schrauben in den Bäumen anprangert dann wird es wohl doch nicht so schlimm gewesen sein. Und wer sich mit seinem Blechkasten auf den Weg macht und dabei 15 Liter wertvoller Ressourcen verballert nur um eine Stunde durch den Wald zu spazieren misst sicher mit zweierlei Maß und sollte sich über Naturschutz besser nicht äußern.

    Ich kann euch versichern dass es dem Baum immer noch gut geht und er uns alle überleben wird, falls nicht mal wieder jemand mit dem Fichtenmopped durchs Unterholz kriecht.

    Man kann es leider nicht allen Recht machen aber ich denke den weit mehr als eintausend Cachern die sich mit einem Favoritenpunkt bedankt haben hat es gefallen…..

    In diesem Sinn, frohes Filmdosensammeln!

    • Maddy Says:

      Erstens: Erwähne ich irgendwo, das ich lieber Filmdosen suchen möchte?
      Nein ganz im Gegenteil, ich bin um jeden Cache dankbar, bei dem man die Mühe, welche in diesen Gesteckt wurde, an jeder einzelnen Station merkt.
      Ich finde es schade, wenn durch einen Cache Natur zerstört wird, ob der eine oder andere Nagel im Baum da so viel zu beiträgt, sei einmal dahingestellt. Das es sich hierbei aber auch um Sachbeschädigung handelt, ist eine Tatsache, die du scheinbar völlig außer Acht lässt. In meinen Augen handelt es sich aber bei beiden „Delikten“ um Nichtigkeiten, derer es nicht Wert ist, darüber zu diskutieren.

      Sicherlich hat der Cache vielen gefallen, Favoritenpunkte oder GC-Vote sprechen da sicherlich für dich, aber ich wage zu bezweifeln, dass diese Bewertungen für den Nagel kamen 😉 Auch ich achte bei meinen Touren nicht immer auf alle Einzelheiten. Wenn der Cache aufwendig und interessant gestaltet ist, blickt man auch schon einmal über den einen oder anderen Fehler hinweg (so auch bei meinem eigenen Cache erlebt)
      Trotzdem sollte man als Owner in meinen Augen auch ein offenes Ohr für Tips und Anregungen haben. Stattdessen einen Cacher derart für einen Hinweis anzugehen, halte ich für unverschämt. Die Tatsache, das du dich an dieser Stelle noch einmal mit selbigem Wortlaut wiederholst, zeigt wie unbelehrbar du zu sein scheinst.
      Über den Nagel kann sich nicht bloß „ein einziger“ beschwert haben. Mindestens ein zweiter Cacher muss sich (mit dem Wissen um deine unfreundlichkeit) an Eigengott gewandt haben.

      Über die Entscheidung des Kölner Reviewers war ich bisher gespaltener Meinung. Spätestens nach deinem Kommentar kann ich sie sehr gut verstehen. Vielen Dank für die Klärung meines Zerwürfnisses.

      • SCP-Fighter Says:

        Dann bin ich jetzt aber froh dass du wieder ruhig schlafen kannst und ich dein Zerwürfnis beseitigen konnte.
        Du glaubst doch nicht im Ernst daran dass ich mich von einem dahergelaufenen Pseudoumweltschützer wie Jens belehren lasse. Im übrigen verstehe ich nicht was du damit meinst dass ich den Umweltsündenmelder unverschämt angegangen habe. Du solltest mal zu uns ins Ruhrgebiet kommen, dann wirst du feststellen dass meine Reaktion überaus freundlicher Natur war. Andernorts gibt es da schon mal schnell ein paar passendere Worte an den virtuellen Kopf geworfen wie du ja ebenfalls zitiert hast.

        Ich kann gut damit leben dass der Cache nicht mehr auf GC gelistet ist, die Leute von Opencaching.de sind da wesentlich kooperativer und vor allem finanziert man dort nicht irgendwelche waffentragenden US Amerikaner. Wie dem auch sei, derjenige der als „Petze“ das ganze gemeldet hatte ist bereits bekannt und er kann sich sicher sein dass es nicht bei ein paar netten Worten bleibt wenn wir mal aufeinander treffen. Daher einen schönen Gruss nach Herne und an seinen mitcachenden Hund der ihn immer begleitet und mittlerweile einen eigenen GC Account hat.

        Gotcha….

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